Annotation: Eine poetische, sprachlich interkulturelle Kindergeschichte von der besonderen Kraft der Freundschaft Rezension: Ein ängstlicher, ungeschickter Junge, der allein mit seiner kranken Mutter lebt, wird wegen seiner grauen Haar- und Gesichtsfarbe nur "Grauer" genannt. Seit er einen Stromschlag erlitten hat, dreht sich in seinem Kopf ein Gedankenkarussell, das es ihm schwer macht, sich zu konzentrieren oder sich etwas zu merken. Dieser Zustand ändert sich durch die Begegnung mit Huma, einer neuen Mitschülerin, die sich mit "Verflixungen", das heißt mit viel Pech, auskennt. Eine Wendung zum Guten wird dadurch eingeleitet, dass der Junge durch Humas warmherzige Freundschaft lernt, sich seiner selbst bewusst zu werden. Es beginnt damit, dass er seinen richtigen Vornamen, Ruben, entdeckt und so aus der Grauzone seines Lebens herausfindet. Humas Name bedeutet so viel wie "Glücksvogel". Eingebettet in eine orientalisch-märchenhafte Erzähltradition gelingt es dem Mädchen, schwierige Lebenssituationen in ein "Ya salaam", das heißt zum Guten, zu wenden. Die Autorin libanesisch-deutscher Herkunft versteht es, das europäische Alltagsleben von Kindern mit Migrationshintergrund oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen aus multikultureller Perspektive zu verdichten und von der problemorientierten Erzählweise zu befreien. Da sieht man gerne hinweg über gewagte wie unstimmige sprachliche Vergleiche und Wortneuschöpfungen, die tatsächlich die "Mischmasch"-Umgangssprache vieler Kinder von heute vielfach bestimmen. Auf den ersten Blick eine bunte, poetische und phantasievolle Geschichte über die Kraft der Freundschaft, über Mut und Lebensfreude. Näher betrachtet geht jedoch die Autorin in Anlehnung an Freud einen "Rückweg von der Phantasie zur Realität", indem sie auf die bereichernde Vielfalt in einer multikulturellen Gesellschaft aufmerksam und diese in ihrer Erzählkunst für Kinder sichtbar macht.

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Personen: Karimé, Andrea Behl, Anne-Kathrin