Zauberhafter Boheme-Roman aus dem Paris der Gegenwart. (DR) Eine skurrile Wohngemeinschaft mitten in Paris: der schüchterne Adelige Philibert, der überarbeitete Motorradfreak Franck sowie die magersüchtige Camille, die nachts in einer Putzkolonne ihren Lebensunterhalt verdient. In jeder der drei Figuren verbirgt sich ein Künstler: Der im Alltag stotternde Philibert ist ein genialer Geschichtenerzähler, wenn es um die französische Historie geht, Franck ist ein begnadeter Koch und Camille beginnt wieder zu zeichnen und zu malen. Und jeder schleppt eine problematische Familiengeschichte mit sich herum. Schließlich gibt es noch Paulette, die 83-jährige Großmutter von Franck, die nicht in einem Altenheim leben will. Soweit die Protagonisten, die uns Anna Gavalda in ihrem jüngsten Roman so vertraut macht, als ob wir sie schon immer gekannt hätten. Scheinbar aus dem Handgelenk, mit derselben Leichtigkeit, mit der Camille ihre Porträts und Straßenszenen aufs Papier wirft, skizziert die Autorin die Charaktere und fügt die Handlungsstränge zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Der jüngste Roman von Gavalda ist trotz der sehr wohl vorhandenen ironisch-melancholischen Töne ein fröhliches Buch, zumindest eine heitere Gelassenheit ist deutlich erkennbar. Na ja, immerhin geht es auch um Lebenskünstler, oder? Vom schwerfälligen deutschen Titel sollte man sich übrigens nicht abschrecken lassen; dem charmanten Flair des Originals wird die Übersetzung durchaus gerecht. Kurz, ein echtes Lesevergnügen! *bn* Sabine Krutter
Personen: Gavalda, Anna
D
Gav
Gavalda, Anna:
Zusammen ist man weniger allein : Roman / Anna Gavalda. - München : Hanser, 2005. - 550 S. - Aus dem Franz. von Ina Kronenberger
ISBN 3-446-20612-4 fest geb. : Eur 25,60
d - Buch: Dichtung