In Jerusalem ist jeder Stein Geschichte und jede Geschichte führt zurück durch die Jahrhunderte. Die Heilige Stadt ist die Wiege der drei großen monotheistischen Religionen und das spirituelle Zentrum für jährlich Hunderttausende Pilger aus aller Welt. Doch von den Touristen wird oft übersehen: Jerusalem ist umkämpft, die politischen Frontlinien laufen mitten durch die Stadt. Für Israel ist sie die unteilbare Hauptstadt, für die Palästinenser eine besetzte Stadt — und für Europäer eine ferne, in ihrer Komplexität nur schwer zu erfassende Welt.
24h Jerusalem erzählt die Heilige Stadt durch die Augen der Menschen, die in ihr leben und die in ihre Widersprüche verstrickt sind: Juden, Muslime und Christen, Israelis, Palästinenser und Ausländer, Frauen und Männer, Immigranten und Alteingesessene, Gläubige und Atheisten, Nachteulen und Frühaufsteher. 70 Filmteams begleiteten rund 90 Protagonisten mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten bei der Arbeit und in der Freizeit, in enge Wohnungen und großzügige Villen, in Tempeln, Moscheen und Kirchen, in israelischen Siedlungen und palästinensischen Flüchtlingscamps.
2 Uhr, 10 Grad.
Zwei Rettungssanitäter haben eine ruhige Nacht.
Motorrad-Fan Wassim Razzouk war mit seiner Freundin in einer Bar von Ramallah. Jetzt macht sich das Paar auf den Weg zurück nach Jerusalem.
Hebamme Yana Glazer bereitet die erste Geburt der Nacht vor.
Im palästinensischen Shuafat-Camp leben Familien schon seit 3 Generationen, eine 4. Generation wird nach und nach geboren. Das Camp gehört zu Jerusalem, liegt aber außerhalb der Mauer. Die Gassen sind eng. Die Häuser wurden einst als einstöckige Provisorien gebaut, dann immer weiter aufgestockt. Sie sind schlecht gegen Schall isoliert. Wer hier nachts lärmt, reißt viele Nachbarn aus dem Schlaf.
Zurückgekehrt von einer Hochzeit, erzählt Khaled Esheikh, Teilnehmer der 1. Intifada, was ihn bedrückt.
Ebenfalls im Shuafat-Camp beginnt Rapper Muhammad Mughrabi mit zwei Freunden im Studio auf dem Gelände eines Jugendzentrums eine Session.
Eine Nonne der äthiopisch-orthodoxen Kirche beginnt ihr Gebet, dass bis nach dem Sonnenaufgang dauern wird.
Film starten
24h Jerusalem
Regie: Volker Heise; Musik: Ronald Lippok, Bernd Jestram; Montage: Tal Hake, Naaman Bishara, Annette Muff; Drehbuch: Volker Heise; Produktion: Thomas Kufus
Deutschland/Israel 2014; FSK 12; Sprachfassung: Arabisch, Deutsch, Französisch, Hebräisch. Untertitel: Deutsch; 1 Online-Ressource (729 min); Bild: 16:9 HD
filmfriend Video