Die Autorin (Jahrgang 1970) erzählt in 18 Comic-Episoden von ihrer Kindheit in einer hessischen Kleinstadt, als Oma und Opa noch mit im Haus wohnten und Kinder keine Helikopter-Eltern, dafür aber manchmal recht aberwitzige Einfälle hatten.
Entgegen aller Nostalgie sind Kindheitserinnerungen nicht nur schön, sondern auch durchwachsen. Beides bietet Anke Kuhl in einem spannenden Comic (vgl. ID-A 13/15), in dem sie ihre eigenen Erinnerungen verarbeitet. Liebevoll chaotische Momente mit "Openom", den Großeltern, Futterneid der beiden Schwestern beim "Eisessen" oder Mamas Nahtoderlebnis in "Der Unfall" bereitet Kuhl realistisch und auf den Punkt gebracht auf. Sie scheut sich auch nicht, das Thema "Fremdgehen" aus kindlicher Perspektive in "Katastrophe" darzustellen. Dass Kinder nicht nur nett sein können, zeigt Kuhl in "Das schreckliche Quälspiel". Auch Stehlen ist ein Thema, wobei Kuhl in "Barbiesalat" zeigt, dass durchaus ein harmloses Motiv dahinterstecken kann. Mit Prilblumen als Buchschmuck und "ABBA" als Musikvorbild verweist der Comic darauf, dass er in den 1970ern spielt. Damit eignet er sich auch als Lektüre für Erwachsene. Kinder könnten durch die zeittypischen Elemente verwirrt werden, aber mit Eltern an der Seite, die ihre Fragen beantworten, bietet diese Zeitreise auch einen gelungenen Einstieg in die Vergangenheit an.
Personen: Kuhl, Anke
Standort: Hauptstelle
Kuhl, Anke:
Manno! : alles genau so in echt passiert / Anke Kuhl. - 1. Auflage. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2020. - 128 Seiten ; 25 cm
ISBN 978-3-95470-218-3
II J 7 - Signatur: II J 7 - KJ Belletristik