Wie ein heimlicher Gönner mit Macht, Verantwortung und Schuld umgeht - märchenhaft anmutender Briefroman. (DR) Fünf Personen, die nach dreißig Jahren nicht mehr miteinander verbindet als loser Briefkontakt mit Max Torberg, reisen auf dessen Einladung hin an die Côte d’Azur, um gemeinsam ein paar Tage Luxus vom Feinsten zu genießen – als Dankeschön dafür, dass ihm die Gruppe damals das Leben gerettet hat. In der noblen Ferienvilla werden Jan, Julia, Hans, André und Danielle bereits von der jungen Architektin Anja erwartet, die sich auf Wunsch ihres väterlichen Freundes Max als Hausdame um das Wohlergehen der Gäste kümmert. Dabei geht es nur vordergründig darum, erlesene Köstlichkeiten für das Frühstück einzukaufen und die edelsten Tropfen aus dem Weinkeller anzubieten – was Max vor allem interessiert, ist Anjas genauer Blick auf die unterschiedlichen Charaktere. Denn Max hat einen Plan... Je detaillierter Anjas Beobachtungen ausfallen, desto mehr reift in Max der Entschluss, entgegen seinem ursprünglichen Vorhaben, überhaupt nicht anzureisen und das Wiedersehen mit der Gruppe zu vermeiden. Geübte Leser*innen können relativ rasch erahnen, worauf die Sache hinauslaufen wird. Die Idee für den Plot ist originell, und die leichtfüßige Erzählweise wird von der Form begünstigt: Der gesamte Roman besteht aus den Mails zwischen Anja und Max. Wer keine besonderen literarischen Ansprüche stellt und sich nicht daran stört, dass der reiche Max so gütig und abgeklärt und samt dem französischen Flair aus der realen Welt gefallen scheint, wird sich gern von dieser leichten Lektüre unterhalten lassen.
Personen: Bayer, Thommie
Bayer, Thommie:
Sieben Tage Sommer : Roman / Thommie Bayer. - München : Piper, 2022. - 151 Seiten
ISBN 978-3-492-07044-7 Festeinband : EUR 22,00
Schöne Literatur - Signatur: Bayer - Buch