Seit Jahren feiern drei französische Paare den Nationalfeiertag gemeinsam in einem Sommerhaus an der Küste, doch dieser Sommer ist geprägt von drohenden Verlusten. (DR) Gleich zu Beginn des Buches erfährt man, dass die Ehe des Gastgeberpaares Delphine und Denis am Ende ist. Den Gästen geht es eigentlich nicht besser: Nicolas und die Schauspielerin Marie haben mit dem gegenwärtigen Leben finanziell und altersbedingt große Probleme. Lola bringt alljährlich einen neuen Liebhaber mit, diesmal ist es der um zwölf Jahre jüngere Samuel, der die Beziehung viel ernster nimmt, als ihr lieb ist. Auch ein paar Kinder der Paare sind zum Sommerhaus mitgekommen. Vor allem der junge Dimitri lässt niemanden kalt. Er wirkt als Katalysator für Geständnisse und sorgt unbewusst für das Auftauchen von Verdrängtem. Dennoch bleibt er als Person seltsam konturlos. Mit französischer Leichtigkeit wird in filmischer Erzählart von Problemen wie Unehrlichkeit, Untreue, von Depression, Ängsten etc. berichtet, viele Themen werden angerissen, aber nichts wird wirklich weiterverfolgt. Mitunter tauchen just dann andere Personen auf, wenn zwei Figuren gerade im Begriff sind, über etwas Wesentliches zu sprechen. Vielleicht versteht die Autorin das als Metapher für die heutige sprachlose Gesellschaft - genauso wie sie einen kranken Baum im Garten fokussiert, über den sich alle wiederholt recht oberflächlich austauschen. Den Stil der nicht völlig durchkomponierten Story über das Savoir-vivre der französischen Oberschicht mag man oder nicht - ich fand den Roman anstrengend und ermüdend. Für LiebhaberInnen französischer Unterhaltungsliteratur und größere Bestände empfohlen.

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Personen: Olmi, Véronique Steinitz, Claudia

Standort: U Bücher