Drei Frauen, von ihrer Glaubensgemeinschaft als "Schwestern" bezeichnet, bekommen die Härte dieser Vereinigung zu spüren.
Rezension
Jen hat ein totes Baby geboren und wäre nach der Geburt beinahe selbst gestorben. Nur durch eine Bluttransfusion hat sie überlebt. Weil sie das nicht bereut, wird sie von ihrer Religionsgemeinschaft (gemeint sind die Zeugen Jehovas) ausgeschlossen und muss sich eine Wiederaufnahme erst wieder verdienen. Niemand darf mit ihr sprechen, selbst ihre Familie nicht. Zelda hat sich von der Religionsgemeinschaft abgewendet. Sie hat wechselnde, oberflächliche Beziehungen und mehrere Schwangerschaftsabbrüche hinter sich. Als junges Mädchen wurde sie von einem "Bruder" missbraucht. Ihre Mutter ist überzeugte Jüngerin und hat sich von ihr abgewendet. Einen Halt im Leben gibt ihr die kreative Ader, die sie zu ihrem Beruf als gefragte Eventfotografin geführt hat. Isobel hat zwei inzwischen erwachsene Kinder und lebt intensiv für die Gemeinschaft. Als ihr Mann Patrick sie verlässt und mit einer wesentlich jüngeren Frau auswandert, steht sie mittellos mit den Schulden da. Ein Job in einer Zahnarztpraxis ermöglicht ihr, eine Wohnung zu mieten und auf eigenen Beinen zu stehen. Sie lernt in der Praxis einen Mann kennen, dessen Zuneigung ihr guttut. Die Gemeinschaft erlaubt keinen Kontakt zu weltlichen Menschen und sie lebt mit der Angst, entdeckt zu werden. Der Roman begleitet die Frauen, die Berührungspunkte miteinander haben und stellt auf bedrückende Art und Weise dar, unter welchen Zwängen die "Schwestern" und "Brüder" leben ? in der katholischen Welt wird das gerade unter dem Stichwort geistlicher Missbrauch diskutiert - und welche Macht von den Ältesten ausgeübt wird. Lesenswert!
Weiterführende Informationen
Personen: Chapman, Jodie
Chapm
Chapman, Jodie:
Drei Schwestern : Roman / Jodie Chapman ; aus dem Englischen von Leena Flegler. - 1. Auflage. - München : blanvalet, 2023. - 472 Seiten ; 22 cm
Einheitssacht.: Oh sister
ISBN 978-3-7645-0819-7 kt. : EUR 17.00
Schöne Literatur - Buch