Anna Seghers (1900-1983), die als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts gilt, lebte von 1941 bis 1947 in Mexiko-Stadt im Exil. Der bekannte Literaturkritiker und Romancier Volker Weidermann (zuletzt "Das Duell", ID-A 44/19) beschränkt sich in seinem biografischen Porträt Anna Seghers' auf diese Jahre im ungeliebten mexikanischen Exil. Anna Seghers konnte hier (dank des Welterfolges ihres Romans "Das siebte Kreuz") zwar ganz komfortabel leben und fand Kontakt zu vielen Mit-Exilanten und prominenten Künstlern des Landes, andererseits erlitt sie hier auch einen schweren Unfall und fand sich im Kreis der Exil-Kommunisten einer bedrückenden Atmosphäre ständigen Misstrauens und wechselseitiger Bespitzelung ausgesetzt. Trotz der einfühlsamen Erzählweise Weidermanns bleibt dem Leser die Persönlichkeit dieser - trotz aller Anfechtungen - immer linientreuen Kommunistin ein Stück weit fremd. Ein Nachwort skizziert den weiteren Lebensweg Seghers' als "Staats-Schriftstellerin" in der DDR. Als farbig erzähltes Stück Literaturgeschichte schon mittleren Bibliotheken empfohlen. (2-3) Ronald Schneider

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Personen: Weidermann, Volker