Als Anni Reiners mit ihren drei Töchtern 1925 auf der Insel Juist eintrifft, baut ihr Mann schon das reformpädagogische Landerziehungsheim mit engagierten Lehrern auf. Gemeinschaft, die Musen und Bewegung stehen an erster Stelle. Schnell ist die Schule als Hort von Kommunisten und Juden verschrien.
Beseelt von einer ganzheitlichen Pädagogik, die das gleichberechtigte Miteinander in den Mittelpunkt stellt, erreicht Anni Reiner 1925 die Insel Juist. Ihr Mann baut mit Gründungsvater Luserke und anderen das reformpädagogische Landerziehungsheim auf. Anni ist das Herz der bis ans Limit gehenden Lehrerschaft, zu der auch Musiklehrer Eduard Zuckmayer gehört. Die Schüler kommen aus betuchten Familien, wie etwa Moskito aus Brasilien. Einheimisch dagegen ist Marje, die Nichte der Haushälterin Kea, die beide ein schlimmes Schicksal verbindet. Außerhalb der freiheitlichen Schule braut sich die Gesinnung der Nazis zusammen und das Internat wird schnell als Kommunisten- und Judenburg verschrien. Anni als Jüdin gerät ins Zwielicht. Die sachkundige Autorin Sandra Lüpkes (zuletzt "Inselfrühling", ID-A 17/17) wuchs selbst auf Juist auf und lernte die jüngste Tochter der Reiners kennen, um Annis Beitrag zur Schule empathisch zu erzählen. Sie verdeutlicht das pädagogische Konzept in unterhaltsamen Geschichten ebenso wie die wilde Natur der Insel. Wertvoller Beitrag zur deutschen Geschichte, gerne überall empfohlen.
Freigegeben ab 16 Jahren.
Personen: Lüpkes, Sandra
Lüpkes, Sandra:
¬Die¬ Schule am Meer : Roman / Sandra Lüpkes. - Originalausgabe. - Hamburg : Kindler, 2020. - 569 Seiten : Illustrationen : schwarz-weiß ; 19 cm
ISBN 978-3-463-40722-7 fest geb. : EUR 22.00
R 11 - Signatur: R 11 Lüp - Belletristik Erw.