Im Jahr 1964 verlässt Lucio Venetien, um in Deutschland eine Eisdiele zu eröffnen. Bald findet er auch die große Liebe, doch in Italien wartet seine Verlobte auf ihn. 2018 wird die alte Eisdiele aufgelöst. Dabei treffen Susanne und Francesca aufeinander und müssen Überraschendes feststellen ...
Der tiefgründige und selten unbeschwerte Roman spielt in Italien um 1964 und im Bergischen Land anno 2018. Luciano Paradiso kommt als Gastarbeiter nach Deutschland und gründet mithilfe seiner italienischen Verlobten eine Eisdiele. Bei ihrer Auflösung treffen sich Jahrzehnte später Francesca und Susanne zum ersten Mal. Sie ahnen, dass sie Halbschwestern sind. Wenig später sehen sie sich am Sterbebett ihres Vaters wieder. Alte, tiefe Wunden reißen auf, denn keine von ihnen hatte eine schöne Kindheit. Luciano, ein von tiefster Reue gebrochener Mann, sucht ihre Vergebung. Während es der einen vorrangig ums Erbe geht, freut sich die andere, endlich ihre Herkunftsfamilie gefunden zu haben. Lügengebäude werden eingerissen, Wahrheiten kommen endlich auf den Tisch und die Frauen suchen ihren eigenen Weg, die Vergangenheit zu akzeptieren. Unter den vielen Stärken des bewegenden Romans von Stefanie Gerstenberger ("Piniensommer", ID-A 24/17) sind die Charakterzeichnungen und die inneren Monologe der Hauptfiguren am eindrücklichsten. Sie lassen eine Tragik erkennen, die beim Lesen Schmerzen bereitet. Hochkarätig!
Freigegeben ab 16 Jahren.
Personen: Gerstenberger, Stefanie
Gerstenberger, Stefanie:
Gelateria Paradiso : Roman / Stefanie Gerstenberger. - Originalausgabe. - München : Diana, 2019. - 447 Seiten ; 19 cm. - (Diana; 29217)
ISBN 978-3-453-29217-8 kt. : EUR 10.99
R 11 - Signatur: R 11 Ger - Belletristik Erw.