Mit ausgewählten Briefen und einem längeren Bericht über die Alzheimererkrankung von Walter Jens, der 2013 verstorben ist, beschreibt seine Witwe Inge Jens ihre eigene Unsicherheit angesichts dieses völlig veränderten Menschen, dessen strahlender Geist nach und nach verlöschte.
Inge Jens hatte schon in ihren Lebenserinnerungen (BA 9/09) eindrucksvoll die Leidenserfahrungen mit der Demenzerkrankung ihres Mannes Walter Jens dokumentiert. In dem "vermutlich letzten Buch" der inzwischen über 90-Jährigen stehen die schweren Belastungen und die seelischen Herausforderungen durch die Krankheit ihres im Juni 2013 verstorbenen Mannes im Mittelpunkt. Der schmale Band enthält Briefe an Freunde der Familie und an Weggefährten des großen Gelehrten aus den Jahren 2005 bis 2013, ergänzt um ein Vorwort und einen Vortrag aus dem Jahr 2012, der die medizinische Betreuung von Demenzkranken kritisch beleuchtet. Die Briefe geben protokollartig Auskunft über die Entwicklung der Krankheit und den Leidensdruck auf die beiden Eheleute, mit genauen Beobachtungen, klugen Kommentaren und immer wieder bewegenden Passagen, allerdings auch mit vielen Wiederholungen. Für Angehörige von Demenzkranken zweifellos eine bereichernde Lektüre. Die breit und sehr freundliche Presseresonanz wird für zusätzliches Interesse sorgen. Ergänzend zu den "Unvollständigen Erinnerungen" ab Mittelstadtbibliotheken. (2)
Personen: Jens, Inge
Jens, Inge:
Langsames Entschwinden : vom Leben mit einem Demenzkranken / Inge Jens. - 1. Auflage. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2016. - 152 Seiten ; 20 cm. - einzelne Einheit
ISBN 978-3-498-03344-6 fest geb. : EUR 14.95
O 521 - Signatur: O 521 Jen - Sachbuch Erw.