Kully ist erst zehn, aber sie kennt schon Wien, Warschau, Prag und Paris, denn ihre Eltern sind auf der Flucht vor den Nazis. Kully weiß, wie schwer es ist, wenn man kein Geld, keinen Pass und kein Zuhause hat, aber sie lässt sich nicht entmutigen. Das hat sie von ihrem Vater, einem liebenswerten Luftikus, der als Schriftsteller quer durch Europa reist, um Geld für die Familie zu besorgen. Mutter und Tochter lässt er meist in Hotels zurück, wo virtuose Ausreden zu erfinden sind, wenn die Rechnungen eintreffen. Keun lässt uns nicht nur am rastlosen und tragikomischen Leben der erstaunlich abgeklärten Kully teilhaben, sondern gibt auch tiefe Einblicke in die Situation der Emigranten in Europa.
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