An einem Wendepunkt ihres Lebens fährt die etwa 50-jährige Frederike nach Lappland, um sich dort noch viel größeren Überraschungen stellen zu müssen. (DR) Frederike wird von ihrer krebskranken Tante und Ziehmutter Anna nach Lappland geschickt, um dort einen Brief persönlich abzuliefern. Der Brief ist für den Samen Petter bestimmt, Frederikes biologischen Vater, den Anna ihr bis jetzt verheimlicht hat. Kurz nach dem Erhalt des Briefes verschwindet Petter und lässt Frederike mutterseelenallein in den Weiten Lapplands zurück. Dennoch findet sie dort den inneren Frieden und die Geschichte ein glückliches Ende. Die Autorin erzählt abwechselnd aus Annas und Frederikes Perspektive. Man lernt Anna als verschlossene Frau kennen, erfährt den Grund, warum sie ihre Nichte aufgezogen hat und warum sie erst jetzt, alt und krank, so etwas wie freundschaftliche Nähe durch ihre Nachbarn erfährt. Von Frederike als Person erfahren die LeserInnen eher wenig, abgesehen davon, dass man die Landschaft Lapplands durch ihre Augen sieht und sehr gut kennenlernt. Ausführlich und genau werden u.a. die Veränderung in der Natur nach der Schneeschmelze und weitere landschaftliche Details beschrieben. Der Plot dieses Buchs (Aufklärung einer Lebenslüge vor dem nahen Tod) hätte gut in eine Novelle gepasst, wird aber auf 350 Seiten erzählt. Dennoch werden LeserInnen den schönen Naturschilderungen viel abgewinnen können und sich auch über weite Strecken in der Geschichte wiederfinden. Was verheimlicht man selbst? Warum? Und wie kann so ein Geheimnis gelüftet werden?
Personen: Baier, Hiltrud
Baier
Baier, Hiltrud:
Helle Tage, helle Nächte : Roman / Hiltrud Baier. - Frankfurt/M. : Fischer Krüger, 2018. - 350 S.
ISBN 978-3-8105-3038-7 Festeinband : EUR 20
Schöne Literatur - Buch