Leichte Krimikost vor einem historisch interessanten Background. (DR) Mit "Der Angstmann" möchte der deutsche Autor Frank Goldammer den Auftakt zu einer Krimiromanserie rund um den Kriminalinspektor Max Heller schaffen. Max Heller muss im November 1944 in Dresden eine Reihe von besonders kaltblütig und grausam durchgeführten Frauenmorden aufklären. Vor dem Hintergrund der schweren Kriegszeiten, den täglichen Entbehrungen der einfachen Bevölkerung, den massiven Flüchtlingsströmen und dem Terrorregime der Nationalsozialisten bemüht sich der integre Polizist, entgegen aller Widerstände eine korrekte Aufklärungsarbeit zu leisten. Erschwert wird ihm seine Ermittlertätigkeit durch seinen liniengetreuen Vorgesetzten Rudolf Klepp. Rasch stellt sich heraus, dass es sich offenbar um einen sadistischen Serienkiller handelt, der immer während der Bombenalarme seiner Mordlust nachgeht. Auch wenn sich der Autor sichtlich um eine gewisse historische Authentizität bemüht, bleiben der zeithistorische und politische Hintergrund zu oberflächlich und erscheinen mitunter trivial und banal gestaltet. Der Spannungsbogen bricht leider gegen Mitte des 340 Seiten fassenden Krimis plötzlich zusammen, die LeserInnen können nur durch die mehrheitlich gut komponierten Charaktere einigermaßen bei Laune gehalten werden. In Summe leichte, phasenweise unterhaltsame Krimikost, die trotz des interessanten historischen Backgrounds aufgrund zu grober Oberflächlichkeit keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt. Ein paar abwechslungsreiche Lektürestunden sind aber allemal garantiert. *bn* Barbara Tumfart
Personen: Goldammer, Frank
Golda
Goldammer, Frank:
Der Angstmann : Kriminalroman / Frank Goldammer. - Orig.-Ausg. - München : dtv, 2016. - 333 S.
ISBN 978-3-423-26120-3 kart. : ca. ? 15,40
Schöne Literatur - Buch