Die Schicksale von vier Frauen, Urgroßmutter bis Enkelin, beschreiben ein Stück deutscher Geschichte.
Rezension
Klara und Aaron, beide gezeichnet vom Alter und von Demenz, lernen sich im Pflegeheim kennen und lieben. Sie unterstützen sich gegenseitig und in Klaras guten Momenten lebt die Vergangenheit wieder in ihr auf. Krieg, Hunger und Entbehrungen haben sie geprägt. Währenddessen gehen Henriette und Elisa, Mutter und Tochter, auf eine Reise in die alte Heimat und nähern sich wohl gehüteten Lebensgeheimnissen und damit der Person Klaras an. Und dann ist da noch Juli, die junge Mutter, die von einer heilen Familie träumt und hofft, ihre Urgroßmutter zu finden, bevor es zu spät ist. Kathrin Gerlof verwebt die Lebensläufe der Frauen miteinander, die sich verloren haben, bevor sie sich richtig kennen lernen konnten. Vieles wiederholt sich - unter anderen politischen Umständen - im Leben der Frauen und reflektiert die Zeit der späten Kriegsjahre, das geteilte Deutschland und die Wiedervereinigung. Alle Zeit bleibt den Frauen dabei nicht, sie erleben Liebe und Verluste.
Berührender, schöner und trauriger Roman, bei dem die Leserin den Überblick gewinnt, der den Frauen im Buch tragischerweise verwehrt bleibt.Rezensent: Stefanie Drüsedau
Personen: Gerlof, Kathrin
Gerlof, Kathrin:
Alle Zeit : Roman / Kathrin Gerlof. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2009. - 229 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-02703-2 geb. : EUR 18.95
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