Der erste Weltkrieg, erzählt als Geschichte vom Versagen deutscher militärischer und diplomatischer Strategien.
Rezension
Der Berliner Publizist und Historiker schildert die Ereignisse des ersten Weltkrieges in staunenswerten Einzelheiten. Das wechselnde Kriegsgeschehen wird in genauen Darstellungen von Truppenbewegungen, die manchmal ermüdend detailliert sind und nur für Militärhistoriker von Interesse, in Generabstabsdiskussionen, diplomatischen Gesprächsanbahnungen und in der scheinbaren Wiedergabe persönlicher Gespräche in den Familien des Zaren, des deutschen Kaisers, der französischen Botschafter und Premierminister erörtert. Die Quellenangaben und das umfangreiche Literaturverzeichnis suggerieren dabei jedoch nur eine Quellentreue, die durch die oft szenisch-erzählerische Darstellung überspielt wird. Die Kernthesen des Buches sind: 1. Schon Ende 1914 hätte der Krieg beendet werden können, die Deutschen haben es nur nicht erkannt und diplomatisch falsch agiert. 2. Der Diktat-Friede von Brest-Litowsk 1917 war von deutscher Seite ein strategischer Fehler, weil er nicht zum allgemeinen Frieden führte.
Ein langatmiges, nur streckenweise kluges Buch, das sich in der Flut der Bücher zum 1. Weltkrieg nicht wird behaupten können. Historisch interessierte Leser werden merken, daß nicht ausdrücklich aber indirekt die Frage der deutschen Kriegsschuld verneint wird. Ein Buch, das man mit gebotener Vorsicht diskutieren sollte. Für die Anschaffung in einerRezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Friedrich, Jörg
Friedrich, Jörg:
14/18 : Der Weg nach Versailles / Jörg Friedrich. - Berlin : Propyläen, 2014. - 1071 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-549-07317-9 geb. : EUR 34.99
Geschichte des 20. Jahrhunderts (1914-1945) - Buch