Atmosphärisch dichter Krimi um den argentinischen Inspektor Alzada. 2001 und 1981 z. Zt. der Militärdiktatur angesiedelt.
Rezension
Alzada würde 2001 gerne in den Ruhestand gehen, doch die ausgeplünderte Pensionskasse lässt dies nicht zu. Widerwillig übernimmt er einen Mordfall: Eine junge Frau wurde im Müllcontainer, gefunden, gleichzeitig wird eine junge Frau aus bester Familie vermisst. Bedingt durch Unruhen im Land wird die Ermittlung aber zur Nebensache, den Inspektor holt das Jahr 1981 ein. Er versuchte sich damals und später einigermaßen unbehelligt durchzumauscheln und nicht instrumentalisieren zu lassen, während sein Bruder Jorge politisch agierte. Um das Schlimmste für seine gefangenen Angehörigen zu verhindern, spielt der Polizeiinspektor all seine Beziehungen aus und wird dafür für immer an den Schreibtisch verbannt, gegen die brutalen Folterer der Militärdiktatur kann er nichts ausrichten. Nur der Neffe überlebt und ist jetzt 2001 Demonstrant, der Kreis schließt sich. Der Autorin gelingt es gekonnt die Atmosphäre in Argentinien und die Unterdrückungsmethoden der Militärs zu beleuchten.
Trotz des schweren Themas ist der Roman leicht zu lesen, geschickte Formulierungen verschleiern die Wirklichkeit. Eine "Pflichtlektüre", um die Situation in Argentinien zu verstehen.Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Gerhardt, Mayela Díaz, Eloísa
Díaz, Eloísa:
1981 : Kriminalroman / Eloísa Díaz. Dt. von Mayela Gerhardt. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2021. - 319 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-455-01094-7 geb. : EUR 23.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Dia - Buch