Neuerzählung des Klassikers „1984“ von George Orwell.
Rezension
Einen Pflegenotstand gibt es in der Welt von 1984.4 nicht: Ab dem 75. Lebensjahr gilt die freiwillige Euthanasie. Alte, die sich dem verordneten Tod entziehen wollen, werden von den Ruhestands-Vollstreckern vom Senioren-Service gejagt und getötet. Dafür sind vor allem sehr junge Menschen zwischen 16 und 21 geeignet, weil sie sich am gleichgültigsten gegenüber dem Leid anderer zeigen.
Florence war schon mit 15 in den Senioren-Service eingetreten und hatte ihr Basistraining hinter sich, das vor allem dazu diente, alle Skrupel beim Töten der flüchtigen Alten zu beseitigen. Ihr wird eine blendende Zukunft vorausgesagt.
Zufällig findet sie einen alten Antiquitätenladen und der Besitzer Mr. Charrington führt sie in einen Raum, in dem ihr Wristpad verstummt – man kann sie nun nicht mehr überwachen. Kurz darauf trifft sie in einem alte Kino Eric. Sie verlieben sich und beginnen den Kampf gegen das System.
Kerr erzählt die Geschichte von Orwells „1984“ neu – ein hoch spannendes Update.
Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Kerr, Philip Gutzschhahn, Uwe-Michael Steen, Christiane
Kerr, Philip:
1984.4 / Philip Kerr. Dt. von Uwe-Michael Gutzschhahn. Mit einem Nachwort von Christiane Steen. - Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2021. - 319 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-499-21857-6
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher