Wie wird die Welt 2084 aussehen, wenn wir so weitermachen wie bisher?
Rezension
2084: Fortsetzung der Geschichte „1984“ von George Orwell? Der Titel legt das nahe, aber nichts von Orwells Welt ist hier wiederzufinden. Es interessiert auch nicht, denn „2084“ ist eine bloße Auseinandersetzung mit Klimawandel und Artensterben ‒ eine Art Parabel, ein Lehrstück in Sachen Umweltschutz, das an den Leser in den oft philosophischen Gedanken der 16jährigen Nora herangetragen wird; zugleich eine Art Zeitreise mit Diskussionsstoff, die Nora im Traum erlebt, der tiefere Sinn oft schwer verständlich. Erzählerisch bleibt das Buch weit hinter dem zurück, was man von Gaarder kennt und erwartet, erscheint es wie eine nüchtern und pflichtgemäß angefertigte Auftragsarbeit, die den Leser mit plakativen und keinesfalls neuen Ideen an keiner Stelle zu packen versteht. Trotz eindrucksvoller Szenen, in denen Gaarder zu sich findet, ist die Handlung eher zäh und vermag nicht zu berühren, wirkt an manchen Stellen zu hoch, an anderen geradezu kindlich.
Gerade noch mit Bedenken empfehlenswert.
Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Haefs, Gabriele Gaarder, Jostein
Gaarder, Jostein:
2084. Noras Welt / Jostein Gaarder. Dt. von Gabriele Haefs. - München : Hanser, 2013. - 187 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-446-24312-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher