Von Persien über die Türkei bis nach Deutschland – ein Mädchen erzählt von Flucht und Ankunft in der neuen Heimat.
Rezension
Die kleine Mehrnousch erlebt mit ihren Geschwistern eine schöne Kindheit im Persien der 70iger Jahre. Doch als unter Chomeinis Willkürherrschaft selbst 14jährige Jungen in den Krieg gegen den Irak ziehen müssen, beschließt die Familie zu fliehen, um die Söhne zu schützen. Über die Türkei geht es nach Deutschland. In poetischer Sprache wird diese autobiografische Geschichte aus der Sicht des Mädchens erzählt. Heitere Begebenheiten, wie die Verblüffung über den fremden Geschmack von Speisen wechseln mit sehr nachdenklichen Beschreibungen ab. Das Mädchen spürt die Ablehnung, die damals genauso wie heute Asylsuchenden entgegen gebracht wurde. Beklemmend sind die Schilderungen des Lebens in den Flüchtlingsheimen, die Enge und Feindseligkeit der zusammengewürfelten Bewohner. Und dann endlich eine Wohnung in Heidelberg! Selbst gekochtes Essen und ein Schlüssel, um die Tür abschließen zu können! Mehrnousch setzt alles daran, in der Schule ihren Platz zu finden und im neuen Zuhause anzukommen.
Schon 12jährige werden die Geschichte mögen, die dabei hilft, sich in die Situation von Flüchtlingen hineinzuversetzen, das Gefühl der Sprach- und Heimatlosigkeit nachzuvollziehen.Rezensent: Regina Riepe
Personen: Zaeri-Esfahani, Mehrnousch
Zaeri-Esfahani, Mehrnousch:
33 Bogen und ein Teehaus / Mehrnousch Zaeri-Esfahani. - Wuppertal : Hammer, 2016. - 145 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-7795-0522-8
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher