Lappland, 10. Januar: Wiedergeburt der Sonne nach 40 Tagen Nacht, für 27 Minuten. Und mit der Sonne kommen spektakuläre Verbrechen ans Licht.
Rezension
Endlose, eisige, finstere Polarnacht. Aber am 10. Januar kommt die Sonne, eine halbe Stunde, in Kautokeino, einer samischen Siedlung in der Tundra. Da wird erst eine wertvolle Schamanentrommel gestohlen, dann wird der Rentierhirte Mattis mit abgeschnittenen Ohren tot aufgefunden. Ein ungleiches Expertenpaar, das kaum Bezug zu den Menschen und ihrer Kultur hat, nimmt die Ermittlungen auf und sieht sich bald ungeahnten Problemen gegenüber, die tief in die Vergangenheit zurückreichen und ihre Auswirkungen in der Gegenwart zeigen. Gesellschaftliche Fragen, die vom Leser Kenntnisse über die Samen und ihre Lebensweise verlangen, stehen bald im Mittelpunkt der spektakulären Verbrechen, und nur langsam verknüpfen sich Informationen aus Politik, Wirtschaft, Geschichte und menschlichen Verwicklungen zu einem Gesamtbild, das fasziniert und doch fremd bleibt. Ein anspruchsvoller, bisweilen anstrengender Roman, eine Reise durch Land und Volk der Samen, ihre Geschichte und Kultur.
Für Leser, die an fremden Kulturen interessiert sind und die Bereitschaft mitbringen, sich in die anspruchsvolle Thematik regelrecht einzuarbeiten.Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Truc, Olivier Ranke, Elsbeth
Truc, Olivier:
40 Tage Nacht : Thriller / Olivier Truc. Dt. von Elsbeth Ranke. - München : Droemer, 2015. - 493 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-426-19987-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher