Lebensläufe einer albanischen Großfamilie aus dem Kosovo im Kontext der Entwicklung des Landes in den letzten Jahrzehnten.
Rezension
Durch ein Familienmitglied lernte die Schweizer Journalistin, die seit einigen Jahren in Pristina lebt, die sehr unterschiedlichen Lebenswege der 14 Kinder der Familie Reka kennen. Sie nahm an mehreren Familientreffen teil und erfuhr von den wechselvollen Ereignissen, von Erfolg und Aufstieg durch Fleiß, hartnäckigem Widerstand gegen Unbill und amtliche Restriktionen, sowie einer beeindruckenden Hilfsbereitschaft unter den Geschwistern. Zunächst führte die aussichtslose Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt die älteren Geschwister als Gastarbeiter ins europäische Ausland, später folgten die als Regimegegner abgestempelten jüngeren, die trotz guter Studienabschlüsse im eigenen Land keine Chance hatten. Heute leben zwei Brüder ständig in der alten Heimat, in der sich die Familie regelmäßig in den Sommermonaten trifft. Die komplizierten ethnischen Zusammenhänge, die politische Entwicklung der letzten Jahrzehnte im vormals zu Jugoslawien gehörenden inzwischen unabhängigen Kosovo werden zum Verständnis der Hintergründe für die Migration eingeschoben.
Ein detailreicher Bericht zum Verständnis von Migration und ein wichtiger Beitrag - leider recht hochpreisig - zu den ethnischen Ursprüngen und Traditionen im Kosovo.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Kaestli, Elisabeth
Kaestli, Elisabeth:
7 Brüder, 7 Schwestern : Eine kosovarische Familie in der Welt / Elisabeth Kaestli. - Zürich : Limmat, 2014. - 182 S. : Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-85791-716-5 geb. : EUR 29.80
Sammelbiographien, Briefsammlungen - Buch