Die Wende aus der autobiografischen Sicht eines Jugendlichen.
Rezension
Ein unbeschwerter Sommer 1989 in der DDR. Der Autor Peter Richter schreibt, wie er damals in Dresden mit seinen Freunden das Leben bewältigt hat, welche Musik sie gehört, in welche Mädchen sie verliebt waren. Ohne es zu ahnen, es war der letzte Sommer der DDR. Plötzlich wurde alles anders. Die Mauer fiel und sie konnten es nicht fassen, was mit ihnen geschah. Schnell traten alle möglichen politischen Gruppierungen auf den Plan und behaupteten ihre Territorien. Gewaltfrei war das nicht. Straßenschlachten, gegenseitiges Auflauern und brutale Schlägereien waren an der Tagesordnung. Neonazis waren mit der Wende in Dresden sofort massiv aktiv.- Ein wunderbarer Roman, der den Leser die Wende aus einer sehr spezifischen Sicht erleben lässt. Ein Geschenk aus einem realen Leben.- Ein aktueller Roman, der den Leser verstehen lässt, warum die PEGIDA-Bewegung gerade in Dresden ihre Hochburg hatte. Das ist bereits seit der Wende angelegt und für Kenner keine Überraschung.- Ein später Wenderoman! Zu spät? Vielleicht – und trotzdem verständlich, denn die Ereignisse von damals müssen erst verarbeitet und erwachsen werden, bevor man sie aufschreiben und mitteilen kann.
Ausgewählt für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2015. Mit diesem Roman kann man wunderbar Abende gestalten, an denen Menschen erzählen, wie sie die Wende erlebt haben.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Richter, Peter
Richter, Peter:
89/90 : Roman / Peter Richter. - München : Luchterhand, 2015. - 411 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-630-87462-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher