Ein Banker stürzt von einer Klippe; eine Frau wird von einem Geldeintreiber totgeprügelt. Verbindendes Glied: Geld...
Rezension
Ein Fall, der in die Kindheit des Täters zurückführt, in der er erniedrigende Erlebnisse zu bewältigen hatte. Zwei Handlungsstränge laufen nebeneinander her, die Aufklärung des Falls und die Sicht des Täters, letztere zeitlich gesplittet in Kindheit und Jetzt. So erschließt sich ihr Sinn langsam, manchmal mühsam, und der sprunghafte Wechsel auf zeitlicher Ebene bleibt herausfordernd und macht ein aufmerksames Lesen nötig. Beide Handlungen gehen nahtlos ineinander über, stehen nebeneinander ohne sich scheinbar zu berühren, bevor sie am Ende, eigentlich erst auf der allerletzten Seite, zusammenfließen und zu einem Ende kommen. - Der gesellschaftskritische Ton ist nicht zu überhören, wird zur Anklage. Ergebnis: ein Roman über gescheiterte Menschen, deren Welt aus den Fugen geraten ist, so stark, dass nur ein Mord ihr Verletztsein sühnen kann – das Bild einer Gesellschaft von sozialen Außenseitern und Losern.
Ein extrem spannender Thriller, aber mit teilweise ekelerregenden Tötungsdetails.
Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Bürling, Colette Indridason, Arnaldur
Indridason, Arnaldur:
Abgründe : Island Krimi / Arnaldur Indridason. Dt. von Colette Bürling. - 2. Aufl. - Köln : Lübbe, 2011. - 428 S: ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7857-2419-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher