In enger Anlehnung an den biblischen Bericht erzählt Damaris Kofmehl die Geschichte Abrahams mit Gott nach.

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Rezension

Es ist weniger ein Bibel-Thriller als ein Bibel-Roman. Die biblischen Aussagen sind das Maß für Kofmehl. Einige Personen sind fiktiv dazu erfunden, der knappe Bericht der Bibel wird ausgeschmückt, historische Erkenntnisse werden eingearbeitet. Abraham und die Seinen denken, sprechen und fühlen wie wir heute denken. Es ist unsere Sprache, die Kofmehl schreibt. Das für uns Fremde der Geschichte Abrahams tilgt die Autorin. Leser müssen sich nicht bewegen. Die Geschichte wird direkt zu ihnen gebracht. Der Glaube Abrahams soll auf diese Weise zum „Thrill“ für Leser werden. Abrahams Religion deutet Kofmehl gleichzeitig direkt auf Jesus hin. Diese typologische Deutung nimmt die Wucht aus der Geschichte und lässt einen Thriller gar nicht zu – es ist erwartbar, was kommt. Manche Szenen – z.B. die Opferung Isaaks – bleiben in ihrem literarischen Potential ungenutzt. Kofmehl bringt auch ein Pop-Zitat unter. Hagar sagt zu Ismael: „Du bist das Beste, was mir je passiert ist.“ Ein Nachwort ergänzt den Roman mit historischen Bemerkungen.

Frömmigkeitsformen, die sich Bibel und Jesus direkt erschließen, werden Gefallen an diesem Bibel-Roman finden.

Rezensent: Martin Schulz

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Personen: Kofmehl, Damaris

Schlagwörter: Glaube Verheißung