Ein schottischer Junge begleitet seinen Großvater liebevoll durch dessen schwerste Lebensphase im Krankenhaus.
Rezension
Gavin und Opa entstammen einer alten schottischen Seemannsfamilie. Beide verstehen sich ausgezeichnet - sei es beim Makrelenfang von der Hafenmole aus, sei es beim Schiffsmodellbau oder bei der Fischzubereitung in der Familie. Auch die nordische Sagenwelt spielt für sie eine wichtige Rolle: Seehunde, „Selkies“ genannt, werden z.B. als Verwandte und Helfer von Menschen angesehen, die sich dem Meer verbunden fühlen. Als Opa einen schweren Schlaganfall erleidet und lange im Koma liegt, gelingt es Gavin auf bewundernswerte Weise, durch tägliche Besuche auf der Intensivstation und sehr fantasievolle Zuwendung, seinen Opa im Inneren zu erreichen. - Der heute 85-jährige Dickinson legt ein berührendes Buch vor, das die enge innere Beziehung zwischen Großvater und Enkel behutsam und zugleich spannend thematisiert. Am Ende kann über Gavin geschrieben werden, er habe „etwas über das Wesen der Zeit erfahren, er wusste, wie man sie durchlebte, älter wurde und am Ende starb“ (S. 165). Das tiefgründige Buch ist aus der Sicht eines Zehnjährigen geschrieben, spricht jedoch wegen der „Lebensthemen“ Menschen jeden Alters an, ein Familienbuch!
Sehr empfohlen für Kinder am Ende der Grundschulzeit und darüberhinausRezensent: Margot Rickers
Personen: Dickinson, Peter Chudzinski, Daniela Ahrens, Henning
Dickinson, Peter:
Abschied von Opa / Peter Dickinson. Ill. von Daniela Chudzinski. Dt. von Henning Ahrens. - Hamburg : Carlsen, 2012. - 168 S.; 21 cm. -
ISBN 978-3-551-55416-1
Signatur: Ju 2/1 - Bücher