Unkonventionelle, persönlich geprägte Balladensammlung.

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Rezension

Die Brüder Quasthoff versammeln in ihrer Anthologie nicht nur einen bunten Strauß teils eher selten in Balladensammlungen vertretener Gedichte, sondern verbinden sie auch durch einen erfrischend unkonventionellen Überblick über die Geschichte der Ballade. Die Ballade sei, so Quasthoff, „Tragödie und Klatschorgan, Nachrichtenkanal und Groteske, politisches Pamphlet und Geschichtsbuch, Schlager und Chanson, Geisterbahn und Trauerflor, Kitschroman und Sexblatt, Krimi und Western“ gewesen. Für jede einzelne dieser zahlreichen Funktionen von Balladendichtung findet sich in der Anthologie ebenso ein Beispiel wie für deren globale Verbreitung. Die Beispiele aus Bänkelsang, Moritat („Der sechsfache Giftmord von Otterndorf“), Country-Balladen und Volkslied, aus Kabarett und Kaffeehaus sind zahlreich (Wedekind, Kästner, Brecht). Wilhelm Busch ist vertreten, Robert Gernhardt und Django Reinhard ebenso wie Johnny Cash – mit einer Anekdote und dem Folsom Prison Blues – oder Woody Guthrie.

In ihrem Vorwort äußern die Autoren die Hoffnung: „Sie werden manches entdecken, vielleicht einiges vermissen, aber … Sie werden sich nie langweilen.“ Stimmt.

Rezensent: Birgit Lautenbach

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Personen: Quasthoff, Thomas Quasthoff, Michael

Schlagwörter: Dichtung Ballade