Aufgewachsen im Schweigen der Nachkriegszeit sucht Ada nach ihrer eigenen Identität und Freiheit.
Rezension
In der Rückschau skizziert Ada ihr bisheriges Leben. Geboren 1945, Kindheit mit der Mutter in Argentinien, dann Rückkehr nach Berlin in eine Familie mit ihr unbekanntem Vater. Über all dem liegt Schweigen. Man spricht nicht über die Vergangenheit, nicht über Körperliches und Sexualität. Nur in Andeutungen erfährt Ada von prägenden Lebensgeschehnissen ihrer Mutter. Die Zuhörenden wissen aus dem Vorgängerband „Der Apfelbaum“ mehr, was die erzwungene Naivität der heranwachsenden Ada betont.
Erwachsen wird Ada in den Umbrüchen der 60er und 70er. In Abkehr von der autoritären Erziehung durch den konservativen Vater sucht sie die Freiheit in Beziehungen und Drogen.
Bei zeitgeschichtlichen Ereignissen, u. a. beim Mord an Benno Ohnesorg und in Woodstock ist Ada direkt dabei, was das Fiktive des biografisch inspirierten Romans aufzeigt.
Berkel als erfahrener Sprecher ist ein guter Interpret seines Textes, obwohl die Kombination 'weibliche Perspektive – männliche Stimme' zu Beginn irritiert.
Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Berkel, Christian
Berkel, Christian:
Ada : Ungekürzte Autorenlesung / Christian Berkel. - Hamburg : Hörbuch Hamburg, 2020. - 9 CDs ; 750 Min.
ISBN 978-3-95713-209-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher