Edward wird durch das Vermächtnis seines jüdischen Großonkels in das Berlin der dreißiger Jahre zurückversetzt.
Rezension
Edward bekommt schon als Kind zu hören, dass er seinem Großonkel Adam ähnelt. Für den Großvater ist das kaum auszuhalten. Was damals passiert ist, wird tabuisiert. Erst viel später, Edwards Leben als erfolgreicher Boutique-Besitzer in Berlin droht gerade aus den Fugen zu geraten, findet er Adams Nachlass, gerichtet an eine Anna Guzlowski. Wir werden zurückversetzt ins Berlin der dreißiger Jahre, in das Leben des verträumten jüdischen Jungen Adam, der als unbeschulbar gilt und vor allem beschützt und geprägt wird durch seine unerschrockene, lebenslustige Großmutter, deren Hobby es ist, aus den Gesichtszügen der Machthaber deren Charakter abzulesen. Mit 18 lernt er Anna kennen. Als sie in der Reichskristallnacht spurlos verschwindet beginnt für Adam eine jahrelange Sucheà Astrid Rosenfelds Debütroman ist grandios geschrieben, man möchte ihn gar nicht wieder aus der Hand legen. Die Charaktere sind präzise gezeichnet, die Sprache anschaulich und immer gewürzt mit einer Prise Humor.
Sehr geeignet, um sich dem Thema "jüdische Schicksale im Deutschland der Nazizeit und ihre Nachwirkungen bis in die Gegenwart" zu nähern.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Rosenfeld, Astrid
Rosenfeld, Astrid:
Adams Erbe : Roman / Astrid Rosenfeld. - Zürich : Diogenes, 2011. - 384 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-06772-9 geb. : EUR 19.90
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