Eine Jahrhunderte umspannende Geschichte eines Goldarmbandes, das in die Fruchtbarkeitskultur Westafrikas gehört.
Rezension
Ada lebt im 15. Jahrhundert, sie lebt im 19. Jahrhundert, sie lebt im 20.Jahrhundert und im 21.Jahrhundert. Sie trägt denselben Namen und in ihrem Leben kommen ebenfalls immer die gleichen anderen Menschen vor: Die, die sie liebt und die, die ihr Gewalt antun. Gott ist eine Brise, die die Schicksale der Menschen einfädelt und ausfädelt und dabei zu Scherzen aufgelegt ist. Sie hat Gesellinnen, die bestimmte Aufgaben zu erfüllen haben. In unserem Fall muss das Armband zurück zu den Frauen der westafrikanischen Küste. Der Verlust der Perlen geht mit Gewalt, Rassismus und Kolonialismus einher. Die Autorin verwebt und verwirrt die Geschichten. Mich hat das sehr angestrengt und wegen seiner durchscheinenden Absichtlichkeit genervt. Ich habe den Mehrwert dieser Konstruktion nicht erkennen können. Vieles bleibt unerzählt und geht im Durcheinander der Ebenen unter. Als reizvoll kam mir die Fremdheit vor, vor allem die seltenen Passagen in afrikanischen Sprachen (die ohne Übersetzung bleiben).
Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Otoo, Sharon Dodua
Otoo, Sharon Dodua:
Adas Raum : Roman / Sharon Dodua Otoo. - 3. Aufl. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2021. - 317 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-397315-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher