Mikanowski, Jacob
Adieu, Osteuropa Kulturgeschichte einer verschwundenen Welt
Buch

Geschichte Osteuropas vom Mittelalter bis heute mit einem politischen Schwerpunkt im 20. Jahrhundert.


Rezension

Durch die beiden Weltkriege und den Stalinismus ist Osteuropa völlig verändert. Es war früher ein Kulturraum der durch das Nebeneinander von einer Vielfalt an Sprachen, Religionen, Länder und Ethnien geprägt war. Das Gebiet umfasste die Krim, Teile der Türkei, Ukraine, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen und ging bis zum Baltikum. Diese Welt war dem Westen fremd, setzte aber starke Impulse in der Musik oder Kunst, war weltoffen, es gab viele "Gurus" und Religionsführer, Räuberdynastien oder Werwolf-Familien. Die Religionen tolerierten sich, sei es die jüdische Religion, die verschieden christlichen Ausprägungen oder der Islam. Mikanowski berichtet von großen und unbekannten Volksgruppen, Reichen, Religionen. Es gab Imperien wie Österreich-Ungarn, das osmanische Reich, Polen oder Russland. Durch den Stalinismus, NS-Zeit und Kapitalismus ging die Kultur unter. Dieses Osteuropa gibt es nicht mehr. Das Buch ermuntert einen vielfältigen Kulturraum wieder zu entdecken und noch Vorhandenes zu suchen.

Kulturgeschichte zum Verständnis des Ostens, auch zur Einordnung des Ukraine-Krieges oder zum Verständnis der Konflikte in Polen, im Baltikum, Ungarn oder Rumänien und der Türkei.

Rezensent: Martin Ertz-Schander


Personen: Wirthensohn, Andreas Mikanowski, Jacob

Schlagwörter: Judentum Geschichte Osteuropa

Mikanowski, Jacob:
Adieu, Osteuropa : Kulturgeschichte einer verschwundenen Welt / Jacob Mikanowski. Dt. von Andreas Wirthensohn. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2023. - 507 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-7371-0139-4 geb. : EUR 34.00

Zugangsnummer: 2015/3058
Epochenübergreifende Darstellungen - Signatur: Gb Mik - Buch