Das türkische Mädchen Adile erlebt eine bewegte Kindheit, als es mit seinen Eltern nach Berlin zieht, sich integriert und emanzipiert.
Rezension
Deutschland zu Zeiten des Wirtschaftswunders: die Eltern der 7-jährigen Adile ziehen von der Türkei nach Berlin. Adile und ihren Brüdern fällt die Anpassung an die fremde Kultur und die deutsche Sprache zunächst schwer - noch schwieriger ist es allerdings für den Vater, der in seiner Orientierungslosigkeit seine Wut an Frau und Kindern auslässt. Adile darf kaum die Wohnung verlassen, keine Freundinnen treffen, die türkischen Kinder werden in der Schule gemobbt. Und immer wieder schlägt der Vater zu. Dennoch wird Berlin allmählich zu Adiles neuer Heimat, in der sie sich ihren eigenen Platz erobert. Adile gibt es tatsächlich: Die Autorin ist mit ihr zusammen zur Schule gegangen.
Wegen der verstörenden Schilderungen der väterlichen Brutalität und des Selbstmordversuchs der Mutter sollte man kleine LeserInnen ab 9 J. bei der Lektüre aber unbedingt begleiten.Rezensent: Katharina Katt
Personen: Tuckermann, Anja
Tuckermann, Anja:
Adile : Ein Mädchen aus Istanbul / Anja Tuckermann. Ill. von Ulrike Barth-Musil. - 1. Aufl. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2011. - 87 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-941411-37-1 geb. : EUR 9.90
Buch