63 Seiten, die einem den Atem verschlagen. Ein fiktiver Briefwechsel 1932/33 in dem der Aufstieg der Nazis mit ihrem Antisemitismus vorgeführt wird.
Rezension
Rache ist süß. Und diese ist diffizil und unglaublich. Sie entspringt einer tödlichen Kränkung. Sie ist eine sagenhafte Antwort auf die Vernichtung des europäischen Judentums, abgebildet in einem Briefwechsel aus 19 Briefen. Zwei Geschäftspartner, die nach dem 1.Weltkrieg in San Fransisco eine erfolgreiche Galerie betreiben, geraten durch Geschichte und Geschicke in absolut gegensätzliche Fahrwasser. Der eine deutsche Teil geht zurück nach Deutschland und wird in Windeseile zum fanatischen Nationalsozialisten voller antisemitischer Verblendung und Verblödung. Der andere, jüdische Teil und ehemaliger Freund des ersten, reagiert zunächst fassungslos und bestürzt. Nach dem Tod seiner Schwester, der Geliebten des einstigen Freundes, deren Ermordung derselbe in seinem eigenen Park billigend hinnimmt, wandelt sich der Briefwechsel zu einem sagenhaften Monolog einer ausgefeilten Rache. Erst nach der Lektüre verschlägt es der Leserin die Sprache, vorher herrschen Verwunderung und Angst.
Diese Neuausgabe zum 75. Jubiläum ihrer Erstveröffentlichung gehört in jede Bücherei! Sehr empfohlen für den Gottesdienst, Gesprächsgruppen und Schulunterricht.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Taylor, Kressmann Böhm, Dorothee Heidenreich, Elke
Taylor, Kressmann:
Adressat unbekannt / Kressmann Taylor. Dt. von Dorothee Böhm. Mit einem Nachwort von Elke Heidenreich. - 2. Aufl. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2012. - 76 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-455-40415-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher