Wie ein 12-Jähriger trotz Obdachlosigkeit und Not mit seiner Mutter und für sie das Leben meistert.
Rezension
Dass der 12-jährige Felix mit der Mutter, die keinen Job findet, oft umzog, nun im alten Minibus mal hier mal da wohnt, darf niemand in der Schule erfahren; nicht sein bester Freund Dylan, nicht Winnie, die ihn irritiert und fasziniert. Niemand weiß, dass Felix‘ Mutter oft spontane, auch illegale Lösungen sucht. Felix liebt sie, umsorgt sie tapfer. Als für die TV-Frageshow „Wer, Was, Wo, Wann“ junge Kandidaten gesucht werden, bewirbt sich Felix und gewinnt. Doch das als Nothilfe erhoffte Preisgeld wird er erst bekommen, wenn er 18 ist. Eine niederschmetternde Nachricht. Felix hält nicht stand, kann nicht mehr schweigen; helfende Freunde fangen Mutter und Sohn auf. - Geschickt sind verschiedene Motive verflochten, Charaktere skizziert. Packend und anrührend erzählt die Autorin vom Alltag eines tapferen Jungen, von seiner Fürsorge für die labile Mutter, von Not und Obdachlosigkeit, lässt doch hinter allem immer wieder Humor und Situationskomik aufblitzen und erlaubt ein gutes Ende.
Obdachlosigkeit und Armut sind ein wichtiges, sperriges Thema. Spannend und mit Humor betrachtet wie hier, mag es viele Leser ab 10 anrühren, zum Nachdenken und Gespräch anregen.Rezensent: Heide Germann
Personen: Nielsen, Susin Herre, Anja
Nielsen, Susin:
Adresse unbekannt / Susin Nielsen. Dt. von Anja Herre. - Stuttgart : Urachhaus, 2020. - 284 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8251-5226-0
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher