Fiktive Künstlerbiografie von Zelda Fitzgerald (1900-48), der Ehefrau des bekannten Schriftstellers der Golden Twenties F. Scott Fitzgerald (1896-1940).
Rezension
Zelda verbringt ihre Kindheit in der amerikanischen Provinz, wird zu einer hervorragenden Malerin und Autorin, verlässt die Familie und verliebt sich schließlich in den extravaganten jungen Fitzgerald. Dessen Alkoholsucht und Homosexualität verwandeln die Ehe in eine Hassliebe, während Zelda im Schatten ihres berühmten Ehemannes, der nicht selten ihre Texte plagiiert, nach Wegen für ihre künstlerische Ausdruckswut sucht. Zelda verkörpert einerseits das Bild der starken libertären Frau der 20er, wird am Ende doch von der widersprüchlichen traditionellen Gesellschaft eingeholt. Leroys Sprache zeichnet mit viel sprachlicher Leichtigkeit ein Bild der Gesellschaft der 20er Jahre, skizziert eindrücklich das Leiden an der Unterdrückung der Suche nach Freiheit und Expression. Interessant ist auch, wie aktuell die Darstellung der Schattenseiten des Glamours in Zeiten von Spears und Winehouse sind.
Ein sehr unterhaltsam zu lesendes, gelungenes Portrait einer interessanten Frau, das viele Anknüpfungspunkte zum Nachdenken über Geschlechterrollen und Widersprüchen in Ehe und Kunstbetrieb.Rezensent: Nils Hanwahr
Personen: Leroy, Gilles Osthelder, Xenia
Leroy, Gilles:
Alabama Song : Roman / Gilles Leroy. Dt. von Xenia Osthelder. - 1. Aufl. . - Zürich : Kein & Aber, 2008. - 235 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-0369-5522-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher