Suche nach einer inneren Neufindung.
Rezension
Coelho, der Pilger, Nomade, Esoteriker, der an Parallelwelten glaubende, entflieht der medialen, hektischen, unter Termindruck stehenden Welt, um seine innere Befindlichkeit neu zu positionieren, um dadurch sein routiniertes Alltagsleben zu durchbrechen. Er stellt sich der physisch-psychischen Herausforderung einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn (über 9.000 Km) mit Sinn und Ziel, eine neue Bewußtseinsebene zu erreichen. Er begegnet der jungen, hoch begabten Geigerin Hilal, fühlt sich angezogen und "erfährt" mit ihr den "Zwischenraum des Alephs", in der Magie dem Punkt des Universums, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft treffen, ein esoterischer Kreis entsteht, in dem Defizite der Vergangenheit eine Wiedergutmachung in der Zukunft finden - ohne dabei jedoch die Einschätzung der Realität zu verlieren. Der Leser wird in magisch-suggestive Spären geführt, nimmt Anteil an der Zerrissenheit des Protagonisten, seinen Ängsten und Zweifeln sowie der - letztlich - vollzogenen "Befreiung" aus allen quälenden Zwängen.
Magisch-faszinierende Lektüre mit biographischer Prägung, spannenden Begebenheiten und außergewöhnlichen, zwischenmenschlichen Begegnungen. In allen Phasen plausibel und nachvollziebar, dabei gleichzeitig ein Portrait der Rasanz unserer Zeit. Bestens geeignet für Interessierte dieses Genres. Willkommen in allen (Patienten-) Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Meyer-Minnemann, Maralde Coelho, Paulo
Coelho, Paulo:
Aleph : Roman / Paulo Coelho. Dt. von Maralde Meyer-Minnemann. - Zürich : Diogenes, 2012. - 310 S. ; 18 cm. -
ISBN 978-3-257-06810-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher