Im Schultheaterstück muss die chronisch schüchterne Alice plötzlich die Hauptrolle übernehmen.
Rezension
Alice ist eine Heldin – am Schluss dieses besonderen Kinderbuches jedenfalls. Am Anfang ist sie unglaublich schüchtern. Sie hat sich ein wenig in ihren Nachbarn Iver verliebt, der seinerseits der hübschen Helene hinterherguckt. Beim Schultheaterstück spielt Alice die zweite Hälfte eines Pferdes. Nur im unwahrscheinlichen Fall, dass Helene in der Hauptrolle als Prinzessin ausfällt, soll Notfallprinzessin Alice einspringen. Ein Unglück geschieht. Nun muss Alice den wichtigen Part übernehmen. Die Zitterpartie bis zur Premiere nimmt immer schlimmere Formen an, bis Alice auf der Bühne steht. Dort überrascht sie alle und sich selbst am meisten. Nicht nur die eigenwilligen Illustrationen, sondern auch die fein beobachteten inneren Gefühle von Alice lassen dieses Kinderbuch aus der Masse deutlich herausragen. Schüchterne Kinder sehen in der Titelfigur vielleicht Parallelen zu sich selbst und gewinnen ein bisschen mehr Selbstvertrauen. Schon deswegen lohnt es sich, das Buch einzustellen.
Leser*innen, die gerne von seelischen Ängsten und Strategien lesen, wie man sie bewältigt, haben mit der sensibel erzählten Geschichte eine lohnende Lektüre gefunden. Ab 8 J.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Lian, Torun Torseter, Øyvind Haefs, Gabriele
Lian, Torun:
Alice, die Notfallprinzessin / Torun Lian. Ill. von Øyvind Torseter. Dt. von Gabriele Haefs. - Hildesheim : Gerstenberg, 2019. - 155 S. : Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8369-6010-6
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher