Güner Balci, in Berlin geborene und aufgewachsene Journalistin beschreibt das Schicksal einer jungen Kurdin auf der Flucht in Deutschland.
Rezension
Die eindrucksvolle Reportage von Güner Balci, der deutschen Erzieherin und Journalistin alawitischen Glaubens, über eine junge kurdische Frau, deren Herkunft, Religion und Familientradition sie daran hindert, in Deutschland mit ihrem Geliebten Dimi zu leben. Sie befindet sich seit einigen Jahren unter fremden Namen in unserem Land auf der Flucht und will dieses Doppelleben nicht mehr akzeptieren. Sie versucht, ein neues Leben für sich zu gestalten, in dem nicht die sexuelle Bewertung von Frauen, deren sog. Unberührtheit, die sich angeblich auf den Koran bezieht, dort aber nicht zu finden ist, die entscheidende Rolle spielt. Die Verfasserin beschreibt in diesem Buch die Mühe und die Sehnsucht junger türkischer Menschen sich in unserem Lebensbereich zurechtzufinden. Dagegen stehen oft die teilweisen gewaltsamen Versuche von Familienangehörigen dieses zu verhindern sowie die unbedarfte und hilflose Unterstützung deutscher Behörden. Aliyah und Demi befinden sich weiterhin auf der Flucht in ihr eigenes, freies und selbstbestimmtes Leben.
Ein Buch, das gerade in diesen Tagen viele LeserInnen finden wird und eindeutig in unsere Bücherei gehört.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Balci, Güner Yasemin
Balci, Güner Yasemin:
Aliyahs Flucht : oder Die gefährliche Reise in ein neues Leben / Güner Yasemin Balci. - Frankfurt : Fischer, 2014. - 253 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-10-004816-5
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher