Eine Ehe unter dem Mikroskop.

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Rezension

Harry und Evelyn lernen sich kurz vor dem 2. Weltkrieg kennen. Der sanfte Literaturliebhaber ist vom ersten Moment an bezaubert von dieser willensstarken, kompromisslosen jungen Frau. Trotz Warnungen heiraten sie bevor Harry in den Krieg zieht, schreiben Briefe, bekommen ein Kind, sehnen sich, werden verführt und widerstehen. Der Krieg verändert beide, wenn auch zum Glück nicht so, dass sie einander nicht wiedererkennen. Zwei weitere Töchter werden geboren, ein Haus in einer „besseren“ Gegend wird gebaut, der Garten zu einer gemeinsamen Liebe. Doch was der Krieg nicht geschafft hat, schafft das Altern. Evelyn wird mit den Jahren härter, unnachgiebiger und streitlustiger. Ein Arzt rät zu außerhäuslicher Arbeit, der Psyche wegen, Evelyn weist das empört von sich. Als eine der Töchter fragt, warum er sie nicht verlässt, beschreibt Harry für sich, was seine Liebe zu dieser Frau bedeutet; was sie ist, ihren Zauber, den auch all die kleinen Scheußlichkeiten, die er mit ihr erduldet, nicht vergessen lassen. Als Harry krank wird, findet der Roman zu einem Finale, das die Leser*innen fast atemlos zurücklässt. Eine Ehe, die bis ins Kleinste beschrieben wird, mal langweilig, mal leidenschaftlich, schonungslos ehrlich, hart und bittersüß.

Für größere Büchereien mit anspruchsvollem Lesepublikum geeignet.

Rezensent: Wiebke Mandalka

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Personen: Page, Kathy Faßbender, Beatrice

Schlagwörter: Liebe Ehe 2. Weltkrieg