Begegnung von Arm und Reich im Cluburlaub: Kinder nehmen die Unrechtsstrukturen nicht hin, sondern solidarisieren sich.
Rezension
Der etwa zehnjährige Philip, ein Außenseiter, macht mit seinen Eltern wieder Urlaub im Palmenclub. Das bedeutet Kamelreiten, Sonne, Pool und Pommes, aber auch die Begegnung mit Mädchen wie Anuka, die immer lächeln müssen und die Besucher bedienen. Die Leserschaft nimmt, durch blau abgesetzte Schriftfarbe, beide Perspektiven im Wechsel ein. Kinderarbeit statt Schulpflicht prägt die Welt hinter den Kulissen. Anuka lebt ohne Eltern mit ihren zwei Brüdern. Als der jüngere erkrankt und versorgt werden muss, helfen nicht zuletzt andere Kinder. Die Clubchefin aber feuert alle, die nicht funktionieren. Schließlich tun sich die Kinder beider "Welten" zusammen und boykottieren das System. Was nach Klischee klingt, wird einfühlsam und berührend erzählt. Emotional und altersgerecht vermittelt das Buch, was globale Ungerechtigkeit und ein Leben ohne Kindheit bedeuten. Vor allem aber macht das Buch Hoffnung. Eine rührende, von Jutta Bauer schlicht und stimmig illustrierte Geschichte von Solidarität.
Ein Buch für Kinder von 9 bis 12 Jahren, das auch Erwachsene angeht. In der Veranstaltungsarbeit in Verbindung mit einem Projekt zur weltweiten Gerechtigkeit möglich.Rezensent: Rainer Merkel
Personen: Pehnt, Annette Bauer, Jutta
Pehnt, Annette:
Alle für Anuka / Annette Pehnt. Ill. von Jutta Bauer. - München : Hanser, 2016. - 138 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-25088-8
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher