Alle nannten ihn Tomate
Bücher

Ein Bilderbuch über Ausgrenzung und Vorurteile in der Reihe "Ravensburger Kinderklassiker".


Rezension

Der alte Mann hatte eine dicke rote Nase und war etwas komisch gekleidet. Das reichte, um ihn als "Tomate" zu bezeichnen - die rote Nase kommt bestimmt vom Schnapstrinken! -und hinter seinem Rücken zu tuscheln. Und dann kommt eines zum anderen: Als er den Kindern im Winter beim Spielen zusah, hieß es: Was macht der komische Mann dort? Nachdem dann ein Juweliergeschäft am Bahnhof überfallen wird, ist sofort "Tomate" verdächtig - der vor lauter Schreck wegläuft und sich versteckt. Der Kreislauf von Ausgrenzung, Verdächtigungen, Angst und seltsamen Verhalten wird hier exemplarisch dargestellt, genauso wie die Chance, dort wieder herauszukommen. Leider merkt man den Zeichnungen und dem pädagogischen Anliegen an, dass das Bilderbuch von 1994 stammt. So gut es ist, dass Vorurteile einmal nicht an der Hautfarbe oder der Herkunft thematisiert werden - diese märchenhafte Geschichte von Herrn Tomate wirkt doch ein bisschen altbacken und die Resozialisierungsbemühungen schrecklich "gut gemeint".

Als Vorlesebuch für den Kindergarten ergänzend geeignet, ab 5 J.

Rezensent: Regina Riepe


Personen: Timm, Jutta Scheffler, Ursel

Schlagwörter: Außenseiter Vorurteile

Alle nannten ihn Tomate / Ursel Scheffler. Ill. von Jutta Timm. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2012. - O. Pag.: überw. Ill. ; 30 cm
ISBN 978-3-473-44585-1

Zugangsnummer: 30203
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher