Sie träumte von Kosmonauten. Jetzt sucht Mathilda nach einem erfüllten Leben auf der Erde.
Rezension
Kosmonautin zu werden war nur Mathildas erster unerfüllter Wunsch. Geboren Mitte der 70er, aufgewachsen in Ostberlin, lebt sie Anfang der 2000er Jahre wieder in Prenzlauer Berg. Ihr Germanistik-Studium hat sie abgebrochen, sie jobbt an der Supermarktkasse. Mehrere Beziehungen, in die sie große Hoffnung setzt, zerbrechen. In Träumen von Gagarin & Co. verarbeitet Mathilda Erinnerungen an ihre Kindheit ebenso wie gegenwärtige Erfahrungen. Die Autorin zeigt in Szenen und Dialogen das Leben einer Frau, deren kleine Aufbrüche meist scheitern. Mathilda ist antriebslos. Versuche, sich beruflich und privat zu verändern, verlaufen im Sande. Analog dazu ist der Aufbau des Buches mäandernd, eine melancholische Grundstimmung zieht sich durch. Krügers Debüt-Roman erlaubt einen realistischen (oder pessimistischen?) Blick auf die Menschen der vielzitierten „Generation Y“, die an hochgesteckten Zielen, am Druck erfolgreich und glücklich sein zu müssen und mit anderen mitzuhalten, zu scheitern drohen.
Leserinnen (lt. Verlag ab 16 J.) brauchen für das Buch Durchhaltevermögen, und wenn sie sich mit der Protagonistin identifizieren, eine hohe Frustrationstoleranz.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Krüger, Anne
Krüger, Anne:
Allee der Kosmonauten : Roman / Anne Krüger. - Bindlach : Loewe, 2015. - 398 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8390-0172-1
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher