Die 55jährige Annabelle beschließt, für eine Weile Beruf und Familie den Rücken zu kehren, sie geht nach Kopenhagen.

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Rezension

Einfach abhauen, die ganzen Sorgen hinter sich lassen, Zeit für sich haben - wer träumt nicht davon? Annabelle, 55 Jahre, Mutter dreier erwachsener Töchter und Zeichenlehrerin aus Deutschland, will für ein paar Monate das andere Leben ausprobieren. Sie besucht einen Englischkurs in Kopenhagen, geht viel spazieren, hängt ihren Gedanken nach. Sie zeichnet und collagiert - hat immer eine Schere (die Friseurschere ihrer Schwester) dabei, schneidet alles Mögliche aus. Collagen sind ihr Ding und ein Medium, das Familienpuzzle zu entwirren. Sprachlich souverän geschrieben - ruhig, innehaltend, Briefe an die Schwester, die den Sohn verlor und ihre drei Töchter, den norwegischen Freund schreibend - erfahren wir von Sorgen und Gefühlen, die Annabelle umtreiben. Ausgerechnet von der freakigen Rose aus dem Englischkurs lernt Annabelle eine andere, neue Sicht auf das Leben und die Beziehung zu ihren Töchtern. Der Schweizer Schriftstellerin ist ein großartiger Roman von bleibendem Wert gelungen.

Dieser Roman über eine ganz normale Frau und Familie wird Leserinnen finden und begeistern. Psychologisch hochinteressant.

Rezensent: Bettina Wolf

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Personen: Roth-Hunkeler, Theres

Schlagwörter: Frau Familie Kreativität Aufbruch