Als Tobi, der Deutsche, bereist der Autor den Nahen Osten.
Rezension
Tuvia Tenenbom wuchs als Sohn eines Rabbiners im Jerusalemer Stadtteil Me'a Sche'arim, dem Wohnort der orthodoxen Juden, auf. Mit 17 wanderte er in die USA aus. Zahlreiche Reisen führten ihn immer wieder auch nach Deutschland. Aufgewachsen mit dem Jiddischen, lernte er später auch Hebräisch, Englisch und Deutsch. Und so konnte er 2013 als Tobi, der Deutsche, durch den Nahen Osten reisen. Dies tut er völlig planlos und mäandert so von einer Begegnung zur nächsten. Er trifft dabei Angehörige sämtlicher politischer Lager: zionistische Siedler, Fundamentalisten jeglicher Couleur, israelische und palästinensische Politiker und Prominente. Durch seine scheinbar harmlose Fragetechnik gelingt es Tenenbom immer wieder sein Gegenüber zu verwirren, so dass sie sich in Widersprüche verwickeln. Dies ist zwar unterhaltsam zu lesen, hinterlässt aber eine gewisse Hoffnungslosigkeit. Frieden scheint in diesem Land der extremen Gegensätze unmöglich.
Ein kenntnisreicher und unterhaltsamer Blick auf die vielschichtige Gesellschaft Israels und Palästinas.Rezensent: Maike Linne
Personen: Krauss, Florian Tenenbom, Tuvia Adrian, Michael
Tenenbom, Tuvia:
Allein unter Juden : Eine Entdeckungsreise durch Israel / Tuvia Tenenbom. Ill. von Florian Krauss u.a. Dt. von Michael Adrian. - Berlin : Suhrkamp, 2014. - 473 S. : Ill. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-518-46530-1
Asien - Signatur: Ee - Bücher