Drei Monate folgt der Leser Mikkes Tagebuch. Am Ende: „Jetzt schreib ich nicht mehr“ – denn Mikke begeht Selbstmord.
Rezension
In den 80er Jahren bekannt geworden durch ihr eindringliches Buch „Abschied von Rune“ (für das sie 1988 den Dt. Jugendliteraturpreis erhielt) ist Marit Kaldhol in diesem neuen Buch dem Thema Abschied und Tod treu geblieben. Ein gut gewählter deutscher Titel: Allein unter Schildkröten, ein Jugendroman diesmal, der der Frage nachgeht, ob die Welt, in der wir leben, vielleicht keinen Raum hat für die ohne dicken Panzer. Es sind mehrere eigenständige Teile, die das Buch bietet: Mikkes Tagebuch, Erinnerungen von Mama, Gedanken und Erinnerungen (von Mikkes Freunden und Bekannten) nach dem Freitod Mikkes. Dabei zeigt er keineswegs den Wunsch zu sterben, fühlt sich zwar wie ein seltener Fisch draußen im Meer und neigt zu existenzieller Grübelei über das Leben und den Alltag; nur unterschwellig mag man Ansätze zur Depression finden, wenn er sich fragt: Kann man überleben, ohne Schmerz zu fühlen?
Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Kaldohl, Marit Dörries, Maike
Kaldohl, Marit:
Allein unter Schildkröten / Marit Kaldohl. Dt. von Maike Dörries. - München : Mixtvision, 2012. - 136 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-939435-47-1
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher