Biblische Geschichten vom ersten Mal, von der ersten Liebe, dem ersten Lachen, dem ersten Traum neu erzählt.
Rezension
Wir sind oft betriebsblind, wenn es um die biblischen Geschichten geht. Da haben wir einmal etwas in grauer Vorzeit gelernt und können einfach nicht von den Bildern und Interpretationen lassen. Da wird die Schlange im Paradies zum Teufel, die Frucht zum Apfel, Eva zur großen Verführerin. Dem Literaten Meir Shalev gelingt es aber, diese neuronal-theologischen Verknüpfungen im Hirn zu lösen. Er hat einen glasklaren, unverstellten Blick auf die biblischen Texte, der aber nicht destruktiv, oberlehrerhaft ist. Als Schriftsteller greift er das Weinen, das Lachen, das Gesetz, dem Traum auf, entnimmt die Puzzleteile der Bibel und ordnet sie zu einem neuen Bild, das einsichtig und klar ist, aber nicht beansprucht, eine neue, einzig gültige Wahrheit zu transportieren. Vielmehr öffnet er den alten Erzählungen den Mund und dem Leser Auge und Ohr. Eine Frage bleibt unbeantwortet: Wohin damit im Regal - in die Abteilung Theologie oder zur schönen Literatur? Ich bin für schön!
Universell einsetzbar, als Gesprächsimpuls, als Predigthilfe, als persönliche Fortbildung in Sachen BibelRezensent: Volker Dettmar
Personen: Shalev, Meir
Shalev, Meir:
Aller Anfang : Die erste Liebe, das erste Lachen, der erste Traum und andere erste Male in der Bibel / Meir Shalev. Dt. von Ruth Achlama. - Zürich : Diogenes, 2010. - 378 S. ; 19 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-257-06748-4 geb. : EUR 22.90
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