Im Fokus der acht Erzählungen stehen Figuren meist an Wendepunkten ihres Lebens und erfahren die Macht des Augenblicks.
Rezension
Benioff beschreibt Situationen, die das Leben verändern. Dem Leser begegnet eine Figuren-Bandbreite, z.B. ein alternder Plattenboss, der eine Sängerin unter Vertrag nehmen will, ein Versicherungskaufmann, auf der Suche nach seiner Jugendromanze, ein Soldat, der eine alte Frau exekutieren soll, ein an Aids erkrankter Homosexueller, der erkennt, wieso er seinen Partner überlebt hat sowie ein Überlebender eines Atomschlags, dessen Texte für die Nachwelt der virusbefallene PC infiziert. Nicht alle Figuren sind gleichermaßen sympathisch, trotzdem kann man sich in jede einfühlen, für die titelgemäß „Alles auf Anfang“ ausgerichtet ist. Alle erfahren: das Leben ist unvorhersehbar und wenig planbar. Sie bleiben am Ende meist mit offenen Fragen und wenig Erkenntnisgewinn zurück. Benioff, bekannt durch den Roman „Stadt der Diebe“ schreibt treff- und stilsicher, eher poetisch als actionreich.
Ein nahegehendes Leseerlebnis für Liebhaber moderner Kurzgeschichten oder Fans von Benioffs Stil, der eher von leisen Zwischentönen geprägt ist.Rezensent: Kathrin Vogel
Personen: Benioff, David Mössner, Ursula-Maria
Benioff, David:
Alles auf Anfang / David Benioff. Dt. von Ursula-Maria Mössner. - 1. Aufl. - München : Blessing, 2010. - 267 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-89667-395-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher