Bildinspirationen zu dem bekannten alttestamentarischen Weisheitstext.
Rezension
Diese Bilder liefern weder eine Interpretation noch eine eindeutige Antwort auf den oft zitierten und gleichzeitig rätselhaften Bibeltext. Ihr Ziel ist es, ihn in einen weiten Raum zu stellen und ihnen ein augenfälliges Gesicht zu geben, das ganz aus der Subjektivität des Illustrators kommt. Quint Buchholz‘ Stil mit seinem an René Magritte geschulten magischen Realismus eignet sich eher zu einer Verrätselung als zur Verdeutlichung. So fügt er dem Satz „Alles hat seine Zeit“ das Fensterelement eines Hauses zu. Es steht auf einer flachen Wiese, der graublaue, fast monochrome Himmel zieht sich bis zu einem tiefliegenden Horizont. Wildenten durchziehen das Bild. Ein waagrecht liegendes Haus und die Rückenansicht eines sitzenden Mannes begleiten den Satz „Weinen hat seine Zeit“. Erst die Kollagen, die Kombinationen der fotorealistisch produzierten Bildelemente, erschaffen Surreales und Geheimnisvolles. Diese Bilder sind ästhetisch ansprechend, aber wirken gleichzeitig recht willkürlich.
Ein Bilderbuch für Erwachsene, dessen Wirkung zwischen Resignation und Lebensfreude, zwischen Trost und Entsagung liegt.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Buchholz, Quint
Buchholz, Quint:
Alles hat seine Zeit / Quint Buchholz. - München : Hanser, 2020. - O. Pag. : überw. Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-446-26559-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher