Ein alter Kunstsammler und Society-Mensch bittet nach einem Schlaganfall seine Tochter um Sterbehilfe.
Rezension
Als der 88jährige Genussmensch André Bernheim einen schweren Schlaganfall erleidet, der ihn halbseitig lähmt und ihn abhängig von Hilfe macht, bittet er seine Tochter, ihm beim Sterben zu helfen. "Das bin nicht mehr ich" ist sein Argument. Sie ist entsetzt und reagiert panisch, doch sie kann ihrem willensstarken und bisher so lebenslustigen Vater nicht widerstehen. Selbst als es ihm besser geht, lässt er nicht von seinem Entschluss ab. So organisiert sie seine Reise in die Schweiz, wo er friedlich und selbstbestimmt sterben kann. Der autobiographische Bericht der französischen Autorin ist sehr persönlich, spannend und berührend, bringt keine ethischen Argumente für und wider aktive Sterbehilfe, sondern setzt den Schwerpunkt auf die Autonomie des Vaters, für den es der richtige Weg war. Die Tochter hat ihn in seiner freien Entscheidung schweren Herzens unterstützt.
Ein wichtiges Buch zum aktuellen Thema, das sich auch gut für Diskussionsrunden eignet.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Bernheim, Emmanuèle
Bernheim, Emmanuèle:
Alles ist gutgegangen / Emmanuèle Bernheim. Dt. von Angela Sanmann. - München : Hanser, 2014. - 205 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-446-24499-3 geb. : EUR 18.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch