Alles Schweine, oder was?!
Bücher

Ein Bilderbuch zum Thema Umgang mit „Minderheiten“.


Rezension

In Schweinland werden Schafe nicht gemocht – sie werden ausgegrenzt und verhöhnt. Am schrecklichsten treibt es dabei Bruno Grunz, der Nachbar des die Geschichte erzählenden kleinen Schafes. Als Grunz in eine Baugrube fällt, ist nur der Vater des Lammes als Helfer zur Stelle, die beiden Männer sind fortan in fröhlicher Freundschaft verbunden. Die comicartig erzählte Geschichte mit ihrem simplen Ende ist durchaus witzig gezeichnet, auf jeder Seite sind eine Menge komischer Einzelheiten zu entdecken. Leider steckt die in rumpeligen Reimen daherkommende Story voller (Frankreich-)Klischees: der Straßenverkehr ist chaotisch, die Motorradpolizistin fett, die Schweinefrauen zeigen reichlich Busen, und wenn ein Mädchen den Namen „Natalie Zitze“ trägt, ist endgültig ein Grad sprachlicher Geschmacklosigkeit erreicht, der in einem Kinderbuch nichts zu suchen hat. Akteure der Geschichte sind die erwachsenen Väter, die Kinder bleiben Nebenfiguren – jungen Lesern dürfte es schwerfallen, sich zu identifizieren.

Ein typisches Bilderbuch für Erwachsene, zu empfehlen höchstens für Menschen, die die dargebotene einfache Problemlösung nicht stört.

Rezensent: Erhard Reschke


Personen: Brière-Haquet, Alice Paicheler, Pénélope Zehrer, Klaus Cäsar

Schlagwörter: Freundschaft Toleranz

Alles Schweine, oder was?! / Alice Brière-Haquet. Ill. von Pénélope Paicheler. Dt. von Klaus Cäsar Zehrer. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2013. - O. Pag. : überw. Ill ; 27 cm. -
ISBN 978-3-95470-066-0

Zugangsnummer: 31155
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher